Erste Hilfe bei Schlaganfall: Erkennung und Sofortmaßnahmen

Der Schlaganfall ist eine der häufigsten Ursachen für schwere Behinderungen und eine der häufigsten Todesursachen weltweit. Dabei kann schnelles Handeln nicht nur Leben retten, sondern auch die Lebensqualität der Betroffenen entscheidend verbessern. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie einen Schlaganfall erkennen und welche Sofortmaßnahmen Sie ergreifen sollten.

Was ist ein Schlaganfall?

Ein Schlaganfall, medizinisch auch als Apoplex oder zerebrovaskulärer Insult bezeichnet, tritt auf, wenn die Blutzufuhr zu einem Teil des Gehirns gestört ist. Dies kann entweder durch eine Blockierung eines Blutgefäßes (ischämischer Schlaganfall) oder durch eine Blutung im Gehirn (hämorrhagischer Schlaganfall) geschehen. Die Folgen eines Schlaganfalls können gravierend sein und die Betroffenen in ihrer Bewegungsfähigkeit, Sprache und sogar in ihren kognitiven Fähigkeiten stark einschränken.

Wie erkennt man einen Schlaganfall? Die FAST-Methode

Um schnell und effizient auf einen Schlaganfall reagieren zu können, ist es wichtig, die Symptome zu kennen. Eine bewährte Methode zur Erkennung eines Schlaganfalls ist die FAST-Methode.

F - Face (Gesicht)

Bitten Sie die betroffene Person, zu lächeln. Achten Sie darauf, ob sich eine Gesichtshälfte herabhängt. Ein asymmetrisches Lächeln kann ein erstes Anzeichen für einen Schlaganfall sein.

A - Arms (Arme)

Lassen Sie die Person beide Arme heben. Wenn ein Arm absinkt oder die Person Schwierigkeiten hat, einen Arm zu heben, kann dies ein weiteres Zeichen für einen Schlaganfall sein.

S - Speech (Sprache)

Fragen Sie die betroffene Person, einen einfachen Satz zu wiederholen. Achten Sie auf slurred speech (verwaschene Sprache) oder Schwierigkeiten beim Sprechen. Auch hier gilt: Wenn die Sprache unverständlich ist oder die Person Wortfindungsstörungen hat, könnte das auf einen Schlaganfall hinweisen.

T - Time (Zeit)

Wenn Sie eines dieser Symptome feststellen, sollte sofort gehandelt werden. Zeit ist ein entscheidender Faktor. Notrufnummer wählen und umgehend professionelle Hilfe alarmieren. Je früher ein Schlaganfall behandelt wird, desto größer ist die Chance auf eine vollständige Genesung.

Erste Hilfe bei Verdacht auf Schlaganfall

Wenn Sie den Verdacht haben, dass jemand einen Schlaganfall erlitten hat, gehen Sie wie folgt vor.

Ruhe bewahren

Es ist wichtig, in dieser kritischen Situation einen kühlen Kopf zu bewahren. Panik hilft niemandem und könnte die betroffene Person weiter verunsichern.

Sofort den Notruf kontaktieren

Wählen Sie umgehend die Notrufnummer 112. Geben Sie dem Disponenten so viele Informationen wie möglich: Standort, Anzahl der betroffenen Personen und eine Beschreibung der Symptome. Je präziser Ihre Angaben sind, desto schneller kann Hilfe kommen.

Person beruhigen und in eine sichere Position bringen

Setzen oder legen Sie die betroffene Person in eine Position, in der sie sich wohlfühlt. Es ist wichtig, dass sie ruhig bleibt. Sprechen Sie beruhigend mit ihr und erklären Sie ihr, dass Hilfe auf dem Weg ist. Achten Sie darauf, dass die Person nicht allein gelassen wird.

Notizen machen

Wenn möglich, schreiben Sie die Symptome und den Zeitpunkt des Auftretens auf. Dies kann für die medizinischen Fachkräfte wichtig sein, um die richtige Behandlung zu wählen.

Schlaganfall: Erste Hilfe & Leben retten bei Hirnschlag...

Was Sie während der Wartezeit tun sollten

Die Zeit, bis professionelle Hilfe eintrifft, kann entscheidend sein. Hier sind einige Maßnahmen, die Sie ergreifen können:

Überwachen Sie die Vitalzeichen

Achten Sie auf die Atmung und den Puls der betroffenen Person. Wenn sie das Bewusstsein verliert oder zu atmen aufhört, sollten Sie sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) beginnen.

Kopf und Oberkörper erhöhen

Falls die Person bei Bewusstsein ist, kann eine leicht erhöhte Position des Kopfes und Oberkörpers helfen, die Symptome zu lindern. Dies kann auch das Risiko einer Aspiration (Einatmen von Flüssigkeiten oder festen Stoffen in die Lunge) verringern.

Keinen Mundschutz verwenden!

Setzen Sie der betroffenen Person keinen Mundschutz auf und geben Sie ihr nichts zu essen oder zu trinken. Aufgrund von Schluckstörungen besteht die Gefahr, dass die Person sich verschluckt.

Nach der Erstversorgung: Was passiert weiter?

Sobald die Rettungskräfte eingetroffen sind, übergeben Sie alle wichtigen Informationen über den Zustand der betroffenen Person. Diese Informationen sind entscheidend für die weitere medizinische Versorgung.

Prävention und Risikofaktoren

Nicht jeder Schlaganfall kann verhindert werden, jedoch gibt es einige Risikofaktoren, die Sie minimieren können:

Gesunde Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten kann helfen, das Risiko eines Schlaganfalls zu senken.

Regelmäßige Bewegung

Bewegung gehört zu einem gesunden Lebensstil. Empfehlenswert sind mindestens 150 Minuten moderate körperliche Aktivität pro Woche.

Auf das Gewicht achten

Übergewicht kann das Risiko eines Schlaganfalls erhöhen. Ein gesundes Körpergewicht unterstützt die allgemeine Gesundheit.

Bluthochdruck und Diabetes behandeln

Regelmäßige Kontrolle und Behandlung von Bluthochdruck und Diabetes sind entscheidend, um das Risiko eines Schlaganfalls zu minimieren.

Alkohol- und Tabakkonsum reduzieren

Der Verzicht auf Rauchen und der maßvolle Konsum von Alkohol können ebenfalls helfen, das Schlaganfallrisiko zu senken.

Fazit

Ein Schlaganfall kann jeden treffen, jedoch ist schnelles Handeln von entscheidender Bedeutung, um die Folgen zu minimieren. Die Erkennung der Symptome mithilfe der FAST-Methode und die richtigen sofortigen Maßnahmen können Leben retten. Stellen Sie sicher, dass Sie gut informierte Entscheidungen in Notfallsituationen treffen und fördern Sie einen gesunden Lebensstil, um das Risiko eines Schlaganfalls zu verringern. Informieren Sie sich auch über Erste-Hilfe-Kurse, um im Ernstfall vorbereitet zu sein.

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