Notfallmaßnahmen bei akuten Asthmaanfällen
Akute Asthmaanfälle können für Betroffene äußerst beängstigend und potenziell lebensbedrohlich sein. Es ist wichtig, dass sowohl Asthmatiker selbst als auch ihre Angehörigen über die richtigen Notfallmaßnahmen informiert sind, um im Ernstfall schnell handeln zu können.
Asthma ist eine chronische Lungenkrankheit, die häufig durch eine Entzündung der Atemwege und eine Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Reizen hervorgerufen wird. Bei einem akuten Asthmaanfall werden die Atemwege plötzlich stark verengt, was zu Atemnot, Husten, Keuchen und Engegefühl in der Brust führt.
Die Auslöser für akute Asthmaanfälle können von Person zu Person variieren. Häufige Auslöser sind jedoch allergische Reaktionen auf Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilben oder Schimmelpilze, Infektionen der Atemwege, körperliche Anstrengung, kalte Luft, Reizstoffe wie Rauch oder starke Gerüche und emotionale Belastungen.
Erste Hilfe Maßnahmen bei einem akuten Asthmaanfall
Wenn jemand in Ihrer Umgebung einen akuten Asthmaanfall hat, ist schnelles Handeln von entscheidender Bedeutung. Hier sind einige wichtige Erste-Hilfe-Maßnahmen:
- Ruhe bewahren: Versuchen Sie, die Person zu beruhigen und ihr zu zeigen, dass Sie bei ihr sind. Stress und Panik können einen Asthmaanfall verschlimmern.
- Sitzende Position: Helfen Sie der Person, eine aufrechte Position einzunehmen. Dies erleichtert das Atmen und verringert den Druck auf die Atemwege. Leicht nach vorne gebeugt sitzen ist oft am besten.
- Medikamente: Finden Sie heraus, ob die Person ein Asthmamedikament zur Hand hat, wie beispielsweise einen Inhalator oder ein Spray. Falls ja, helfen Sie der Person, es zu benutzen. Dies kann helfen, die Atemwege zu öffnen und die Symptome zu lindern.
- Notfallplan: Asthmatiker sollten immer einen individuellen Notfallplan bei sich tragen. Dieser sollte Informationen über die verordneten Medikamente, Dosierungen und Notfallkontakte enthalten. Prüfen Sie gemeinsam mit der betroffenen Person, ob sie einen solchen Plan hat und befolgen Sie die darin enthaltenen Anweisungen.
- Notruf: Wenn die Symptome trotz der genannten Maßnahmen nicht nachlassen oder sich verschlimmern, rufen Sie den Notruf an oder bringen Sie die Person in die nächste Notaufnahme. Lassen Sie die betroffene Person nicht alleine und geben Sie, falls nötig, Erste-Hilfe-Maßnahmen wie die Herz-Lungen-Wiederbelebung, bis professionelle Hilfe eintrifft.
Vorbeugende Maßnahmen und Lebensstiländerungen
Obwohl akute Asthmaanfälle nicht immer vermeidbar sind, können bestimmte vorbeugende Maßnahmen und Lebensstiländerungen dazu beitragen, die Häufigkeit und Schwere der Anfälle zu reduzieren. Hier einige Tipps:
- Medikamente regelmäßig einnehmen: Verwenden Sie Asthmamedikamente regelmäßig, wie von Ihrem Arzt verordnet. Sie helfen dabei, die Entzündung der Atemwege zu kontrollieren und Anfälle zu verhindern.
- Trigger vermeiden: Identifizieren Sie Ihre individuellen Auslöser und versuchen Sie, sie zu vermeiden. Dazu gehören möglicherweise allergene Substanzen wie Pollen, Tierhaare oder Schimmel, sowie bestimmte Aktivitäten oder Orte.
- Rauchen vermeiden: Rauchen kann Asthmaanfälle auslösen und die Symptome verschlimmern. Vermeiden Sie das Rauchen und den Kontakt mit starken Rauchquellen.
- Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität ist wichtig für die allgemeine Gesundheit, kann aber auch Asthmaanfälle auslösen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über geeignete Übungen und achten Sie darauf, Ihre Atemwege vor dem Sport mit einem Inhalator zu öffnen.
- Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung kann das Immunsystem stärken und das Risiko von Infektionen der Atemwege verringern. Achten Sie auf eine ausreichende Zufuhr von Obst, Gemüse und gesunden Fetten.
Asthma-Notfallplan
Ein Asthma-Notfallplan ist ein wichtiges Instrument, um im Falle eines akuten Asthmaanfalls schnell und effektiv zu handeln. Jeder Asthmatiker sollte einen individuellen Notfallplan mit sich führen. Der Plan kann folgende Informationen enthalten:
- Notfallkontakte: Führen Sie die Namen und Telefonnummern von Personen auf, die im Notfall kontaktiert werden sollten. Dazu gehören Angehörige, Freunde und Ihr behandelnder Arzt.
- Verordnete Medikamente: Listen Sie alle Medikamente auf, die zur Behandlung Ihres Asthmas verschrieben wurden. Geben Sie an, welche Medikamente regelmäßig eingenommen werden sollten und welche im Notfall verwendet werden müssen.
- Dosierungen: Notieren Sie die empfohlene Dosierung für jedes Medikament. Dies ist wichtig, um sicherzustellen, dass die richtige Menge des Medikaments verwendet wird.
- Handhabung der Medikamente: Beschreiben Sie detailliert, wie die verschiedenen Medikamente verwendet werden sollten. Geben Sie Anweisungen zur Inhalationstechnik, damit die Medikamente optimal wirken können.
- Notfallmaßnahmen: Geben Sie klare Anweisungen, wie im Falle eines Asthmaanfalls vorgegangen werden soll. Dies kann das Vorgehen bei der Inhalation eines Bronchodilatators oder bei der Anwendung von Cortison-Spray beinhalten.
Führen Sie diesen Notfallplan immer bei sich und informieren Sie auch Ihre Angehörigen darüber. Es ist wichtig, dass auch sie im Falle eines akuten Asthmaanfalls wissen, wie sie handeln sollen.
Fazit
Das Wissen über Notfallmaßnahmen bei akuten Asthmaanfällen ist von großer Bedeutung, um möglicherweise lebensbedrohliche Situationen zu meistern. Es ist wichtig, Ruhe zu bewahren, die sitzende Position zu fördern, Medikamente zu verwenden, den Notfallplan zu beachten und bei Bedarf professionelle Hilfe anzufordern. Darüber hinaus können vorbeugende Maßnahmen und Lebensstiländerungen dazu beitragen, das Risiko von Asthmaanfällen zu reduzieren. Jeder Asthmatiker sollte einen individuellen Notfallplan führen und seine Angehörigen über das Vorgehen im Notfall informieren. Durch Bewusstsein, Vorsorge und schnelles Handeln können akute Asthmaanfälle besser kontrolliert und behandelt werden.